Kapitel III: Cor (1)

Jerune und Saark befanden sich irgendwo in den Gängen des Dran Kadaar.
Hinter dem Portal waren sie in Kämpfe zwischen Wachen und Ausbrechern geraten. Doch da sie die Kugelhalle nun verlassen hatten, konnte Saark seine Mentalzauber einsetzen.
Ohne jegliches Zögern hatte er sowohl Wachen, als auch Gefangene gelähmt, eingeschläfert oder mental dominiert, um die Kontrolle über ihr Handeln zu übernehmen.
Auf diese Weise hatte er für sich und Jerune Wasser, Nahrung und natürlich Waffen beschafft. Dann hatten sie die umkämpften Gänge hinter sich gelassen und waren tiefer in die verzweigten Gewölbe des uralten Kerkers geflüchtet.

Dieser Bereich des Dran Kadaar war möglicherweise für die Offiziere bestimmt. Überall auf dem kunstvoll behauenen Schwarzfels glühten magische Muster in silbrigem Licht. Sie erwachten zu glitzerndem Leben, wenn man sich ihnen näherte und verloschen wieder, wenn man sie hinter sich ließ. Jerune kam es vor, als würden sich die Zauberzeichen wie kleine aufgeregte Kinder um seine Aufmerksamkeit bemühen. Aber seine Gedanken konnten sich unmöglich von den grausamen Bildern lösen, die er während seiner Flucht gesehen hatte. Immer wenn er seine erschöpften Augen schloss, erschienen die erschlagenen Wachen und blutigen Flüchtlinge und starrten ihn an. Also marschierte er schweigend hinter Saark her und starrte auf dessen verdreckte Kutte.
Sie waren nur ein paar Schritte weiter gegangen, als ein schwarzer Schatten sich auf dem filigranen Leuchten des Bodens abzeichnete: die Leiche eines Gefangenen, niedergestreckt von mehreren Armbrustbolzen.
„Wir müssen weiter Richtung Ausgang,“ sagte Saark und Jerune nickte wortlos.
Ich habe diesen toten Menschen dort aus seiner Zelle befreit, dachte der Musterkundige. Sofort versuchte er den finsteren Gedanken wieder zu verbannen, doch die Schuld steckte kalt wie ein Dolch in seiner Brust. Sie stiegen über die Leiche und setzten ihren Weg durch die silbrig schimmernden Gänge fort.

Schließlich blieb Saark stehen und schloss die Augen. Mit müder Stimme sagte er:
„Es nützt nichts. So schnell kommen wir hier nicht raus. Dieser Kerkerkomplex ist viel größer, als ich dachte. Und außerdem…“, er zögerte, “… bin ich müde. Die Magie fordert ihren Preis. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Wir müssen rasten.“
Jerune sagte leise: „Wie sind noch über zweitausend Schritte von den Toren in die offenen Höhlen entfernt. Aber etwa hundert Schritt weiter kommt eine Abzweigungen, die zu mehreren kleinen Kammern führt. Vielleicht können wir uns dort verstecken.“
Saark schlug wieder die Augen auf und starrte ihn an.
„Wieso kennst du dich hier so genau aus?“
„Musterkunde. Die Konstrukteure, die Donjon einst erschaffen haben, gehen immer anhand bestimmter Regeln vor. Diese Regeln hat mein Orden bereits vor über dreitausend Jahren erforscht. Und ich selber habe sie studiert, seit ich zwölf Jahre alt bin. Glaub’ mir, da vorne kommt eine Abzweigung.“
Saark zog eine Augenbraue hoch und murmelte: „Dann sehen wir doch mal nach.“
Nach exakt einhundert Schritten standen sie an einer Abzweigungen nach rechts.
„Erstaunlich. Ich hatte dich für einen Wirrkopf gehalten,“ sagte der Aussenweltler und blickte Jerune abschätzend in die Augen. „Aber es scheint, als hättest du einige sehr nützliche Talente. Hast du mit so einem Trick die Zellentüren in der Kugelhalle geöffnet ?“
Der Musterkundige hakte seine schmalen Hände in den Strick, der ihm als Gürtel diente, und hob leicht sein Kinn. Dann antwortete er: „Die Sache mit den Schlössern war komplexer. Eine Manipulation des Musters der Kugelhalle. Dass ich den Überblick über die Gänge und Räume um mich herum habe, ist einfach nur Logik.“
Und er fügte nach kurzem Schweigen hinzu:
„Eine friedliche, hoch angesehenen Kunst, die einen auf Donjon weiter bringen kann, als Schwerter und Feuerbälle…“
„Mag sein. Aber hin und wieder gerät man in Situationen, in denen Kampf der einzige Ausweg ist,“ sagte Saark trocken und zuckte mit den Schultern.
Jerunes Gesicht verfinsterte sich, doch bevor er widersprechen konnte, drang das metallische Klappern von Rüstungen und Waffen an seine Ohren. Die Geräusche kamen aus dem Hauptgang, genau vor ihnen.
„Ein Rückzug zur Kugelhalle ist ausgeschlossen,“ flüsterte Saark und deutete auf den schmalen Seitengang, den Jerune voraus gesagt hatte.
Nur schnell müssen wir sein, dachte der Musterkundige während sie durch den Tunnel hasteten. Und er betete zu den Sanften Denkern, dass ihre Verfolger nicht das Leuchten des Musters sehen mochten, das auf den Wänden erschien, an denen sie vorbei liefen.

Der schmale Gang führte Saark und Jerune an eine verschlossene Tür aus Ascheisen. Während Jerune die Tür untersuchte, blickte sich Saark nervös um.
„Sie haben uns noch nicht bemerkt. Aber wenn sie ebenfalls in den Gang einbiegen, sitzen wir in der Falle. Wir müssen durch diese Tür, Freund!“
„Etwas Geduld. Die Tür hat ein magisches Siegel. Allerdings kein besonders originelles…“
Jerune tippte mit gespreiztem Zeige- und Mittelfinger auf das dunkle Metall. Einen Herzschlag lang glühte ein feines Linienmuster auf. Dann sprang die Tür ohne jedes Geräusch auf.
Rotes Licht floss auf den Gang. Schnell schob Saark seinen Gefährten durch den Türspalt.
Der Raum, in dem sie standen, war eine etwa zwanzig Schritt große Naturhöhle mit uralten, felsigen Wänden. In der Mitte standen sechs dunkle Steinthrone, die kreisförmig um eine dicke Metallsäule gruppiert waren. Die Säule ragte vom Boden bis zur Decke und war vollständig mit bizarren, metallischen Augen bedeckt, die in alle Richtungen starrten. Diese Augen waren auch die Quelle des roten Lichtes.
Noch seltsamer als die Säule waren die Metallarme, die aus den sechs Thronlehnen hervor wuchsen. Es schien Jerune, als versuchten die dürren Greifer wie Metallspinnen um die Rückenlehnen herum zu packen. Falls irgend ein armer Kerl dort Platz nehmen müsste, würden ihn die Arme sofort ergreifen und für immer auf den Steinthronen festhalten.
Krateinische Hexen-Maschinen.
Saark, der Jerunes angewidertes Gesicht bemerkt hatte, sagte: „Bei den Göttern, das ist nichts weiter als der Konditionierungszirkel. Nur eine Maschine. Hör auf zu glotzen und mach die Tür dicht, bevor die Wachen hier sind.“
Jerune schüttelte den Kopf und wandte sich dem Eingang zu. Er verschloss die Eisentür auf dieselbe Art, wie er sie geöffnet hatte: mit einem Musterzauber.
„Wird das halten?“ fragte Saark mit einer Sorgenfalte auf der Stirn.
„Ich habe das Schloss ein wenig modifiziert. Wenn die Krateiner da durch wollen, brauchen sie entweder einen Rammbock oder einen sehr guten Musterkundigen.“
„Hoffen wir, dass du Recht hast. Soweit ich sehen kann, hat diese Höhle keinen weiteren Ausgang.“
Saark setzte sich erschöpft gegen die Felswand. Dann fügte er hinzu:
„Ich muss mich ausruhen. Magie kostet Kraft.“
„Das weiß ich, aber…“
„Mach Dir keine Sorgen. Solange dein Zauber die Tür schützt, ruhe ich mich aus. Wenn ich wieder auf den Beinen bin, kommen wir hier raus. Egal wer draußen wartet.“
Wie eine Antwort dröhnten plötzlich dumpfe Schläge gegen die Tür.
Saark schreckte hoch und griff zu seinen Waffen. Jerune aber hob ruhig die Hand und deutete auf das Muster, das er angebracht hatte: es glühte auf, während es alle Wucht der Schläge mühelos absorbiert. Sogar ein Teil des Lärms wurde durch den Zauber gedämpft.
„Ich mache mir keine Sorgen, Saark. Jedenfalls nicht wegen der Tür. Aber ich mag diese Maschine nicht. Bevor ich die Augen schließe, sehe ich mich um.“
Müde winkte Saark ab und sagte: „Ich sagte doch schon, das ist nichts, wo vor man sich fürchten muss. Aber sieh dich um… kann nicht schaden.“
Vorsichtig ging Jerune auf die Augensäule zu, hinein in den Kreis der Throne.
Dieses war der Ort, an dem die Krateiner den freien Willen ihrer Gefangener zerbrachen, um sie zu Sklaven zu machen. Offenbar kannte sich Saark mit solchen Methoden gut aus.
Die metallischen Augen auf der Säule hatten Pupillen aus roten Edelsteinen, aus denen das rote Licht wie dünne Finger heraus strahlte. Im Gebiet der magischen Eigenschaften von Mineralien war Jerune gründlich ausgebildet worden. Die Steine waren vermutlich Karanit. Es gab kein Material, das die Schwingungen eines intelligenten Bewusstseins besser auffangen und beeinflussen konnte, als dieser blutrote Edelstein.
Als er seinen Gedanken nach hing, tönte plötzlich ein erschöpftes Stöhnen direkt hinter der Säule.
Jerunes Herz machte einen eiskalten Satz und erstarrte.
Sie waren nicht allein.
Es kostete Jerune alle Willenskraft, die Säule zu umrunden und auf den gegenüberliegenden Thron zu blicken.
Ein blonder Knabe von vielleicht 15 Jahren. Die spinnenartigen Metallarme, die aus der Lehne heraus wuchsen, ragten in sein Gesicht hinein. Zwei der Greifer waren vor seinem Mund justiert und drückten einen Lederknebel hinein. Vier weitere Arme, die in spitzen Haken endeten, waren durch seine Lider gestoßen worden, so dass der arme Kerl nicht mehr in der Lage war, seine Augen zu schließen. Ein konstanter Rinnsal aus Blut und Tränen rann über seine Wangen auf seine schmutzigen Kleider.
Sanfte Denker, wer tut so etwas?
Erstaunt bemerkte Jerune, dass Saark bereits neben ihm stand, mit einem gezückten Schwert in der Hand. Sein Gefährte musterte den Knaben und sagt dann: „Er sollte konditioniert werden. Wahrscheinlich hat dein Musterorkan die Prozedur unterbrochen.“
„Nimm die Haken aus seinen Augen!“ sagte Jerune mit belegter Stimme.
Der Junge stöhnte durch den Knebel. Bewegen konnte er sich nicht, denn Arme, Hals und Beine waren mit Stahlbändern an den Thron gefesselt. Seine entzündeten Augen blickten auf Saark, der keinen Finger rührte.
Nach einer halben Ewigkeit sagte der Aussenweltler: „Warum halten sie ihn hier gefangen? In seinem Alter kann der Wille auch ohne Magie leicht gebrochen werden. Warum stecken sie ihn in einen Kerker für Zauberer und Dämons?“
„Saark, mach ihm endlich die Haken aus den Augen!“ fuhr Jerune dazwischen.
„Wie du willst. Aber ich warne dich, Jerune… dieser Junge ist mit Sicherheit kein gewöhnlicher Sklave.“
Trotzdem begann Saark mit geschickten Griffen die Metallhaken aus den Augen des Knaben zu lösen. Mit sachlicher Stimme erklärt er dabei dem fremden Burschen: „Das ist keine sinnlose Folter, Junge. Die Haken in deinen Augenlidern stellen sicher, dass die Hypno-Zauber, die aus der Säule auf dich gestrahlt werden, auch ins Innere deines Kopfes gelangen. Wäre sinnlos, wenn du einfach die Augen schließen könntest.“
Nachdem Saark auch die Metallfesseln und den Knebel gelöst hatte, krümmte sich der Junge zusammen und presste stöhnend seine Hände auf die geschundenen Augen.
Saark sagte zu Jerune: „Komm auf keine dummen Ideen. Der Kerl wird uns auf keinen Fall begleiten. Wenn wir fliehen, bleibt er in dieser Kammer.“
„Er ist noch ein Kind. Wie können ihn unmöglich bei den Krateinern lassen!“
„Doch, das können wir. Ich kann es jedenfalls. Und darauf kommt es an. Außerdem ist er kein Kind mehr. Sonst wäre er nicht hier.“
Jerune schüttelte nur den Kopf. Dann holte er eine erbeutete Wasserflasche und reichte sie dem Jungen.
Langsam löste der Bursche die Hände von den Augen und griff nach dem Wasser. Jerune bemerkte, dass die Verletzungen weniger schwer waren, als er erwartet hatte. Das Blut war bereits getrocknet und nun sah es nur noch aus, als hätte der Knabe geschwollene Augen. Er trank mit ruhigen Zügen. Als er fertig war, verschloss er die Feldflasche und reichte sie zurück.
Hinter ihnen knurrte Saark: „Du verschwendest unser Wasser. Der Junge ist praktisch schon tot. Die Kämpfe, die morgen auf uns zukommen, wird er nicht überleben.“
Ohne sich umzuwenden erwiderte der Musterkundige: „Ich werde das Schutzmuster erst von der Tür nehmen, wenn ich dein Wort darauf habe, dass wir ihn mitnehmen.“
Saark ging zurück zu seinem Platz an der Felswand, setzte sich und schloss die Augen.
Dann sagte er leise zu sich selbst: „Das werden wir abwarten, mein Freund. Morgen früh sehen die Dinge anders aus.“
Und obwohl Jerune die Worte nicht gehört hatte, schwebte Saarks Drohung wie eine schwarzer Labyrinthnebel in der Kammer.

Kapitel II: der Sturm (5)

Die Lage war außer Kontrolle geraten. Die beiden arkanen Gefangenen, die Horas als Entropiespender ausgewählt hatte, waren entkommen. Er war gerade erst aus der Absicherungskammer zurück gekehrt, wo er den verfluchten Knaben persönlich in die Konditionierungsmaschine gefesselt hatte. Als er die beiden Gefangenen übernehmen wollte, war ein Sturm – ein völlig unerklärliches Phänomen – über den Kerker herein gebrochen und hatte die Wachmannschaft durcheinander gewirbelt. Selbst hier in der sicher gebauten Kontrollkammer hatte es einige Verletzte gegeben. In der Kugelhalle aber hatte es zur totalen Katastrophe geführt. Das absolut Undenkbare war geschehen: die Gefangenen waren aus ihren Zellen entkommen.

Horas hatte zwar an der Akademie von der Gewalt der Labyrinthstürme gelesen, doch solche Dinge ereigneten sich bestenfalls alle hundert Jahre. Warum gerade hier und jetzt?
Es war nicht fair, es war ein Albtraum, ein Horror.
Hektisch blickte er sich in der Kontrollkammer um. Seine Augen sprangen von einem Wachmann zum nächsten, doch in keinem Gesicht fand er Rat. Sie blickten auf ihn, den Kerkermeister, und warteten unsicher auf Anweisungen. Nur Dremail, der Reptiloide, glotzte nicht blöde in der Gegend herum, sondern beobachtete mit einem Wolkenstein-Teleskop die Vorgänge in der Kugelhalle.
Ohne seine Augen von den Fernrohr zu nehmen, sagte er: „Ich habe Wachen herein geschickt, die den Eingang blockieren sollen. Sie halten sich gut gegen die Sklavenhunde. Ich werde alle verfügbaren Krieger dort zusammen ziehen.“
„Aber wird das ausreichen?“ fragte Horas.
„Wenn der göttliche Stahl uns beisteht, werden wir den Abschaum wieder in die Zellen zurück treiben.“
Doch da hatte Horas seine Zweifel. Stahl, der universelle Gott der Gerechtigkeit und Strafe residierte auf der fernen Welt Endorpal und sinnierte über komplexe juristische Probleme. Horas war sich sicher, dass sich Stahl für nichts weniger interessierte, als für die Gefängnisrevolte im Dran Kadaar.
„Hier geht es nicht um eine Handvoll Sklaven. Sämtliche Gefangenen sind frei! Wir müssen den Eisenwächter wieder aktivieren,“ sagte der Kerkermeister und blickte nervös zu dem uralten Pult herüber, mit dem das Konstrukt kontrolliert werden konnte.
„Wenn ihr den Wächter wieder scharf macht, verlieren wir nicht nur sämtliche Sklaven, sondern auch alle Wachen, die wir bereits rein geschickt haben!“
„Darauf kommt es jetzt nicht mehr an.“ Mit diesen Worten beendete Horas die Diskussion und wandte sich dem Pult zu.
Worauf es in Wirklichkeit ankam, war der Junge, den er an Heresial ausliefern musste.
Und der Junge war glücklicherweise bereits in der Absicherungskammer. Fest geschnallt, unbeweglich, hinter einer dicken Metalltür, gesichert mit einem Musterschloss.

Mit einem Schritt war der Kerkermeister an dem Schaltpult und legte seine zittrigen Hände auf die Kontrollen. Sofort spürte er die Energie, die durch den Eisenwächter pulsierte…
„Wir danken Stahl, dem präilluminierten, für seine Gerechtigkeit und den Konstrukteuren für ihren Scharfsinn,“ hauchte Horas. Dann legte er den Zentralschalter im Pult um.
Dremail trat hinter ihn und blickte mit kalten Reptilienaugen auf den Schalter. Dann sagte er:
„Wenn ihr den Eisenwächter auf totale Vernichtung einstellt, haben unsere Leute keine Chance, Milord.“
„Leute haben wir genug.“ antwortete der Kerkermeister ohne seine Blicke von den Kontrollen zu nehmen.

Die ersten Wachen, die versucht hatten, die Gefangenen aufzuhalten, wurden von den nackten Füßen der Flüchtlinge nieder getrampelt. Inmitten der heulenden Meute aus Humanos, Reptiloiden, Daemons und mindestens einem Dutzend weiterer niederer Rassen wurden Jerune und Saark auf den Ausgang zu gespült.
Als sie nur noch 20 Schritte von ihrem Ziel entfernt waren, geriet der Strom ins Stocken. Vor dem Portal stauten sich die Flüchtlinge. Es stank nach Schweiß, Angst und Wut.
„Wir stecken fest!“ schrie Jerune. Ein Halbriese, der sich direkt hinter ihm befand, presste ihn unbeeindruckt weiter nach vorne. Der Druck auf Jerunes Körper wurde stärker und stärker, bis der Musterkundige glaubte, dass Knacken seiner Rippen zu hören.
„Nicht die Nerven verlieren!“ rief Saark, der direkt neben ihm fest steckte.
Im nächsten Augenblick schlug das Geheul der Menge in panisches Geschrei um.
Mit einem metallischen Kreischen hoben sich die unzähligen Waffenarme des Kugelgolems und richteten sich auf die Gefangenen. Hundertfach sirrten die Stahlsehnen und eine Wolke aus Pfeilen und Speeren jagte in die Menge hinein.
Der Eisenwächter war wieder erwacht.

Die Rassen des Archaischen Universums: die Daemons

Anmerkung: auch die Rasse der Daemons wurde ausgehend von den D20 Dämonen modifiziert. Die wichtigste Änderung: Daemons umfassen nicht nur die Monstergruppe der Dämonen (ehemals Tanari), sondern auch die Gruppe der Teufel (ehemals Baatezu). Die unterschiedlichen Rassen-Eigenschaften, zum Beispiel bei den Immunitäten, wurden angeglichen. Generell beherrscht keines dieser Wesen Summoning-Fertigkeiten, keine Teleportfertigkeiten und keine Sprüche mit dem ‚Evil‘ Descriptor (wie z.B. Unholy Aura, Protection vs. Good, oder Blasphemy). Die Dämons gelten als Ausgeburten des Chaos. Sprüche und Fähigkeiten, die gegen chaotische Gegner gerichetet sind, wirken gegen Dämons (z.B. Protection from Chaos). Die Orginal-Spiel-Werte können dem D&D 3.5 Monsterhandbuch oder dem D20 SRD Dokument entnommen werden.

Die Herkunft der Daemons ist ungeklärt. Die meisten Weisen gehen aber davon aus, dass sie bereits seit Anbeginn der Zeit das Universum bevölkern. Die Daemons sind Kreaturen des Chaos. Sie sind wild, heissblütig und unberechenbar, aber nicht notwendigerweise ‚böse‘. Man findet sie auf nahezu allen Planeten.

daemon

In Friedenszeiten behandelt man sie wie Abschaum, doch sobald ein Krieg droht, versucht jeder Fürst, möglichst viele Daemons für seine Armeen zu werben. Bereits dreimal haben die Daemons das Universum in einen grossen Krieg gestürzt, bei dem zahlreiche Planeten von den heulenden Horden verwüstet wurden. Bisher erlebte das Universum drei Daemonkriege. Jedesmal wurden sie durch eine Allianz zwischen den Hohen Völkern beendet, doch niemals ist es gelungen, die Daemons gänzlich auszurotten. Voraussetzung für die Bildung grosser Daemonenreiche ist die Herrschaft eines einzelnen, physisch starken Daemonenfürsten, der es schafft, die wilden Horden in eine gemeinsame Richtung zu lenken und zu kontrollieren.

Bezeichnung des Volkes: Dämons

Status des Volkes: Niedere Rasse

Gesinnung: immer Chaos

Die Rolle der Daemons auf der Verlieswelt

Aufgrund ihrer zähen Natur und Anpassungsfähigkeit muss man damit rechnen zu jeder Zeit und an jedem Ort auf einen Daemon zu treffen. In der dritten und fünften Sphäre haben sich jedoch Königreiche der Daemons gebildet: das brennende Reich des Scarch und das mächtige Bhukashtuur. In anderen Sphären leben sie verstreut in Stämmen in den unwirtlichsten Teilen des grossen Verlieses oder in Ghettos in den Städten der anderen Rassen.

Beschreibung

Daemons treten in zahllosen Variationen auf. Viele sind geflügelt, geschuppt und gehörnt. Manche Daemon-Familien zeigen für eine begrenzte Zeitspanne eine stabile körperliche Form. Ein Beispiel hierfür sind die stacheligen Hamatulas, die hageren Osyluth, oder die Eis-Daemons aus der Linie der Gelugons.  Gemeinsam ist ihnen allen die lodernde Energie des Chaos, die in ihrer Seele brennt und aus der sie ihre Wildheit und ihre magischen Kräfte beziehen. Viele von ihnen sind immung gegen Hitze, Kälte und andere Einflüsse, was es ihnen ermöglicht an Orten zu leben, die für andere Völker unzugänglich sind.



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